Grundstück verpachten als eine Alternative zum Mietvertrag

Wer ein ungenutztes Grundstück besitzt, kann Einnahmen aus der Verpachtung erzielen. Dabei ist es wichtig, zwischen Pacht- und Mietverträgen zu unterscheiden. Während Mietverträge die reine Gebrauchsüberlassung zum vertraglich vereinbarten Zweck ermöglichen, bieten Pachtverträge mehr Freiraum.

Unterschiede zwischen einem Miet- und Pachtvertrag

Die Inhalte eines Pachtvertrags sind gesetzlich geregelt. Pächter dürfen das Grundstück landwirtschaftlich nutzen und mit angebauten Früchten Ertrag erzielen. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wird ein Grundstück mit Obstbäumen gemietet, dürfen Mieter die Mietsache nur nutzen und das Obst nicht ernten, wenn es dazu keine konkrete vertragliche Vereinbarung gibt. Wenn Sie hingegen das Grundstück verpachten, ermöglicht der Pachtvertrag es, die Früchte zu ernten, zu verkaufen und damit Gewinne zu erzielen. Der Unterschied zwischen beiden Vertragsarten liegt also im Umfang der gewährten Nutzungsrechte. Pachtverträge finden sich häufig in der Landwirtschaft und im Restaurantbetrieb. Der Vertrag regelt die Nutzungsrechte und muss in drei Ausfertigungen vorliegen. Verpächter, Pächter und das zuständige Amt oder der Verband erhalten jeweils ein Exemplar. Die Vertragsbestandteile beinhalten eine Beschreibung des zu verpachtenden Grundstücks samt Gebäude sowie Informationen darüber, wie Erträge auf der Fläche erwirtschaftet werden, Informationen zum Pachtzins und zur Kündigungsfrist. Personen, die ein Grundstück verpachten möchten, sollten im Vertrag den Umgang mit Umbauten des Pächters nach Ende der Pachtfrist und den Umgang mit Unterpachtverträgen regeln.

Grundstück verpachten und den Pachtzins festlegen

Während bei Mietverträgen Miete gezahlt wird, ist bei Pachtverträgen ein Pachtzins zu entrichten. Lage, Zustand, Infrastruktur, Grundstücksmarktberichte und Gutachten helfen dabei, die Pachtzinshöhe realistisch festzulegen. Beide Vertragspartner können über die Höhe aktiv verhandeln. Meist orientiert sich der Pachtzins an der Nutzungsart und am voraussichtlichen Ertrag, der mit der Fläche erzielbar ist. Ein monatlicher, quartalsweiser oder jährlicher Zahlungsrhythmus sind hierbei gängig. Das Kleingartenpachtgesetz bildet eine Ausnahme, da klare gesetzliche Vorgaben die Höhe der Pacht bestimmen.

Schritte zur erfolgreichen Verpachtung

Die Schritte zum erfolgreichen Grundstück verpachten sind mit den Vorbereitungen von Mietverträgen vergleichbar. Zuerst werden alle Basisdaten rund um das Grundstück zusammengetragen. Daraus entsteht das Exposé, welches das Grundstück übersichtlich und exakt beschreibt. Es ist empfehlenswert, auch mit Fotos zu arbeiten. Online-Plattformen helfen dabei, mehr Interessenten zu erreichen. Im nächsten Schritt werden Besichtigungstermine mit potenziellen Pächtern vereinbart. Im Verhandlungsprozess müssen Interessenten ihre Bonität bestätigen. Bevor der Pachtvertrag geschlossen wird, sollte die beabsichtigte Nutzung genau besprochen werden. So wird sichergestellt, dass die jeweiligen Vorstellungen nicht voneinander abweichen. Der Pachtvertrag wird im Erfolgsfall von beiden Vertragsparteien unterzeichnet. Wer Zeit sparen möchte, beauftragt einen Makler. Dieser kümmert sich um alle Schritte von der Zielgruppenansprache über die Auswahl geeigneter Personen bis hin zur Vertragsunterzeichnung. Für die Vermittlertätigkeit stellen Makler eine Provision in Rechnung, die vorab frei verhandelbar ist.